Statements

Franz Joseph van der Grinten - Kein Spiel ohne Regel

Kein Spiel ohne Regel; aber wenn die Regel keinen Spielraum ließe, könnte sich nichts entfalten, was lebendig sein will und soll. Kunst rechtfertigt sich aus der Form, aber ihre faszinierende Vielfalt verdankt sich der Freiheit im Umgang mit den Ansprüchen, die jene zu erheben berechtigt ist. Ihnen gegenüber will auch die spontanste Äußerung verantwortet sein, ohne sich dadurch lähmen zu lassen. Notwendige Freiheiten im Verbund mit notwendigen Regeln. Beider Grenzen sind individuell bestimmt. Wer auf Ordnung hin veranlagt ist, wird planen. Wer auf das, was in Erscheinung tritt, Schritt für Schritt unvoreingenommen reagieren kann, dem ergibt sich die letztlich gültige Ordnung schrittweise, aus der einen Maßnahme folgt die andere, und wenn die Gewissheit der Vollendung das Spiel enden lässt, ist die definitive Ordnung nicht weniger unwiderleglich als eine vorgeplante. Nicht werden, was schon vorher war, sondern sein, was geworden ist. Organisches Wachstum. So hat, wie jede Kreatur, auch jede Kreation im Rahmen ihrer allgemeinen Möglichkeiten ihr eigenes Gesetz.

 

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Roland Scotti - Dazwischen

Im ersten Augenschein fällt das künstlerische Werk des Malers, Zeichners und Graphikers Franz Srownal aus der Zeit – es wirkt einerseits, scheinbar negativ, a-historisch oder nicht auf der Höhe der Zeit, andererseits erscheint es mir, in einem positiven Sinne, zeitlos. Diese Ambivalenz des ersten Eindrucks mag seine Begründung in dem Umstand finden, dass man in den Arbeiten des 1949 geborenen Künstlers kaum eine Reaktion auf all jene modischen Kunstströmungen der Jahre 1970 bis 2000 findet, die inzwischen in den als Lifestylemagazinen getarnten Kunstzeitschriften fast zu Ende reproduziert wurden.

 

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Dieter Ronte - Erinnerungen an die ordnende Macht der Malerei

Die Erinnerungen an das Werk von Franz Srownal nach vielen Wochen sind kompakt. Ein großer malerischer Kosmos spricht von Enthusiasmus, Liebe, Drang, Suchen, Privatheit und Öffentlichkeit. Die Bilder zeigen vielfältige Verstrickungen der Gegenwart mit der Vergangenheit auf. Franz Srownal lässt Bilder in vielen Schichten erwachsen, die scheinbar eine umgekehrte Archäologie aufleuchten lassen. Es ist kein Zufall, dass Rost in vielen Qualitäten in den Bildern eine große Rolle spielt. Er konserviert und erinnert an den Oxidationsprozess, an Vergangenheit und das Vorausrosten in die Zukunft. Er steht für eine Vertrautheit, die jetzt nicht mehr als negative Erfahrung durchbricht, sondern als ästhetische Komponente dominiert.

 

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Peter Assmann - Näher zum Wachstum der Bilder

Wer, so wie Franz Srownal, auf ein langjähriges und konsequent entwickeltes, malerisches und graphisches Oeuvre zurück blicken kann und sich hier zudem erfolgreich in einer konsequenten „Frische“ des Bildzugriffs trainiert hat, der bewegt sich mehr als souverän im kreativen Prozess der Bildentstehung. Ein solcher Künstler bringt aber auch die Fähigkeiten mit, noch tiefer einzudringen in diesen so faszinierenden Prozess der Bildwerdung, der Entstehung von Bildvorstellungen in jener delikaten Phase knapp bevor sich Farb- und Formkonstellationen soweit konkretisiert haben, dass der Betrachter sogleich eine Zuordnung parat hält.

 

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